R8+R32 – Helli Hecht
R8 Hallo
Weidenholz
2010
Privatbesitz
Standort: Brander Str. 86
Mit „Hallo“ wird jeder begrüßt, der das Gelände an der Kunsthalle Wahner Heide betritt, oder müsste man richtiger Weise sagen: VON „Hallo“ wird jeder begrüßt? Aus weit geöffnetem Mund kommt der Ruf der „Empfangsdame“, die genau für diesen Platz hergestellt worden ist. Aufrecht, stabil und doch wirkt sie beweglich, denn sie hat eine geschmeidige Wirbelsäule – so die Vorstellung von Helli Hecht, die den Weidenstamm mit seinen Einschnürungen geschaffen hat. Es könnte aber auch eine Perlenkette sein, die als Symbol für die ganz unterschiedlichen Künstler gilt, die dort in der herrlichen Natur der Wahner Heide Skulpturen und Gemälde schaffen. Vielleicht steht die Perlenkette auch für die verschiedenen Materialien, Formen und Farben, aus denen die Kunstwerke gemacht werden? Da sollte sich der Betrachter nicht festlegen, sondern offen bleiben, so offen, wie „Hallo“ selbst ist. Der Weidenstamm ist an diesem Ort der Witterung ausgesetzt, deshalb wurde er zu seinem Schutz mit einem Holzöl versehen. Der warme Honigton, der dabei entstanden ist, macht die Begrüßung noch ein wenig herzlicher und besonders freundlich.
Helli Hecht
51503 Rösrath
wenndochgleich@freenet.de
R32 Mary
Lindenholz
2015
Privatbesitz
Standort: Brander Str. 61
Lindenholz ist sicherlich ein klassisches Material um eine Madonna zu schnitzen, doch diese Maria-Mary ist ganz anders. In 2015 ist die Skulptur für das Weihnachtsprojekt im Atelier von Helli Hecht entstanden. Weihnachten ist vorbei, doch Mary blieb.
Die Ausarbeitung hat vier Aspekte, das Holz linear gefurcht, zerschnitten und rau im Sockel, weich, glatt, durchlässig und in endlosem Schwung die Mitte, nach oben hin der naturbelassene Block, durch die dunkle Rinde auch farblich abgehoben, und schließlich über allem der Strahlenkranz. Er ist nicht Bestandteil des Lindenstammes, es sind gefräste Stäbe von Mensch und Maschine gemacht. Maria – Madonna – Mary, nichts wirkt hier lieblich, aber braucht ‚frau‘ nicht auch eher einen wilden, starken Kopf, um ein Schicksal, wie das der Maria zu verkraften? Und ist es nicht gleichzeitig wunderbar, wenn unsere Mitte, unsere Seele sich die Offenheit und das Weiche bewahren darf?